Die Kinderperspektive auf Kita-Räume
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Hier möchten wir Ihnen einen Überblick gegeben darüber, warum die Kinder-Perspektive auf Kita-Räume so wichtig ist und wie man sie praxisgerecht einholen kann. Die wesentlichen Ausführungen hierzu werden Sie auch im Kita-Bau-Kompendium und in den Praxisbeispielen wiederfinden.
Gemäß § 3 Abs. 2 KiTaG* ist die Meinung und der Willen des Kindes bei der Gestaltung des Alltags in den Kitas zu berücksichtigen und die Kinder alters- und entwicklungsgemäß zu beteiligen. Kita-Gebäude und ihre räumliche Gestaltung innen und außen tragen maßgeblich zum Wohlfühlen von Kindern bei und bieten – je nach Gestaltung – mehr oder weniger Schutz- und Entfaltungsmöglichkeiten. Deshalb ist die Beteiligung der Kinder zu ihren Wünschen und Bedürfnissen essenziell für den Planungsprozess.
Den Fachkräften sind dazu viele Methoden bekannt.
In Frage kommt hier der gemeinsame Verbesserungsspaziergang durch die Kita zur Sammlung von Ideen und Eindrücken, zum Beispiel auch in Verbindung damit, die Kinder auf ihrer „Augenhöhe“ Fotos machen zu lassen oder gemeinsam zu malen, oder auch eine Kinderumfrage und die Thematisierung in der Gruppen- bzw. Kinderkonferenz. Weiterführende Anregungen finden Sie zum Beispiel hier: “Methodenschatz II: Achtung Kinderperspektiven! Mit Kindern KiTa-Qualität entwickeln, Bertelsmann Stiftung.” (…).
*KiTaG = Landesgesetz über die Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Kindertagespflege. Abrufbar hier auf den “Kita-Server”.
In Bearbeitung. Stand: 10. Juni 2025
Neben der in der Praxis ohnehin beteiligungsorientierten Arbeit aller pädagogischer Fachkräfte der Kitas kann der Fachkraft für die Kinderperspektive im Kita-Beirat (FaKiB) eine besondere Rolle bei der Erhebung der Kinderperspektive zukommen. Der Kita-Beirat ist selbst strukturell auf den Diskurs zwischen den Vertretungen von Träger, Kita-Leitung, pädagogischen Fachkräften und Eltern angelegt. Ihm kommt damit eine gegenüber dem Elternausschuss ganz eigenständige Bedeutung zu.
Gute Erfahrungen wurden schon damit gemacht, dass Themen des Baus, des Umbaus und der grundlegenden Renovierung Beratungsgegenstand des Kita-Beirates nach § 7 KiTaG wurden. Aus den Rückmeldungen der Kinder ergeben sich regelmäßig folgende Hinweise: Den Kindern ist es sehr wichtig, viel Platz zum Toben zu haben, sie wünschen sich auch aufgeräumte und nicht zu vollgestellte Räume, Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten und im Sanitär- und Hygienebereich den Schutz ihrer Intimsphäre.
Zu unterschiedlichen Zeitpunkt des Planungsprozesses kann der Kita-Beirat ein geeignetes Gremium zur Entwicklung einer Empfehlung sein. Der Beirat versammelt die kitabezogene Verantwortungsgemeinschaft mit Trägervertretung, Vertretung der Leitung, der pädagogischen Fachkräfte, der bereits benannten FaKiB und der Eltern. Gemäß § 7 Abs. 1 KiTaG beschließt der Kita-Beirat seine Empfehlungen unter Berücksichtigung der Perspektive der Kinder. Seine Beratung bezieht sich dabei auf grundsätzliche Angelegenheiten, die die strukturellen Grundlagen der Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsarbeit einer Kita betreffen. Folglich ist er das ideale Diskursgremium auch bei grundsätzlichen baulichen Maßnahmen.
Aus der Praxis - AK FaKiB
Wie gut die Beteiligung auch von Kita-Kindern in der Praxis klappen kann, zeigt ein Projekt des AK FaKiB, dem “Arbeitskreis der Fachkräfte für die Kinderperspektive im Kita-Beirat” ins 2024/2025: Unter dem Titel „Kinderperspektive auf Landesebene: Wie Kinder sich ihre Kita-Räume und das Außengelände vorstellen“ wurden in Zusammenarbeit mit mehrere Kitas in Rheinland-Pfalz wertvolle und leicht nachzuverfolgende Techniken erprobt und Eindrücke gesammelt.
In Bearbeitung: Beschreibung der Durchführung und Ergebnisse.
Aus der Praxis - Kita Rheinlinge
Vgl. auch das Praxisbeispiel “Inklusion & Kinderperspektive” in der Kita Rheinlinge hier. (in Bearbeitung)
Um die Perspektive der Kinder in das Kompendium zum Kitabau in Rheinland-Pfalz einzubinden, hat das Ministerium für Bildung auch mit der integrativen Kita Rheinlinge in Mainz-Hechtsheim zusammengearbeitet. Die Kita ist eines der ersten Praxisbeispiele (in Bearbeitung) auf dieser Homepage und zeichnet sich durch eine aktive Prozessgestaltung für die Kinderperspektive aus: Für einen Besuch von Referentinnen aus der Abteilung Frühkindliche Bildung des Ministeriums hat die Fachkraft für Kinderperspektiven der Kita Rheinlinge die dortigen Kinder befragt. In Kleingruppen oder teils einzeln wurden die Kinder im Laufe ihres Tages angesprochen und beteiligt. Sie konnten Ihre Anliegen vortragen und Eindrücke schildern.
Stand: 10. Juni 2025